Inklusion und Gesundheitsförderung in der Gesellschaft und auch am Arbeitsplatz entsteht dann, wenn wir die Menschen in ihrer Vielfalt und mit ihren individuellen Bedürfnisse verstehen möchten.
Voraussetzung ist, wirklich verstehen zu wollen.
Als Physiotherapeutin, Teamleiterin und Gesundheitscoach bin ich in sehr unterschiedlichen und dann doch wieder sehr ähnlichen Welten unterwegs.
Ich arbeite täglich mit Menschen.
Und alle haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse.
Daher ist es umso wichtiger, auch Arbeitsumgebungen zu schaffen, die individuell gestaltet sind.
Und das muss gar kein riesiges Ding sein.
Drei Beispiele aus meiner Arbeitswelt:
1. Welt- Physiotherapie:
Ich sprach gestern mit einem meiner Patienten genau darüber.
Er ist an Multiple Sklerose erkrankt.
Viele denken dabei an Bewegungseinschränkungen.
Seine größte Herausforderung sind allerdings schwankende Energielevel.
Seine Trigger: Geräuschvolle Umgebung & anstrengende Gespräche.
Warum also nicht eine Umgebung schaffen, in der er seine Energieressourcen schonen und so wie er möchte so lange wie möglich voll berufstätig bleiben kann?
2. Welt- Teamleitung:
Wir sind ein diverses Team in Bezug auf Alter, Handicaps, chronischen Erkrankungen, persönlich anspruchsvollen Herausforderungen aller.
Trigger: Grelles Licht, Duftstoffe, Lebensmittel, kurze Behandlungseinheiten, Telefonate, Digitalisierung.
Warum also nicht diese Trigger minimieren, Aufgaben anders verteilen, Behandlungseinheiten anpassen oder Mitarbeitenden die Digitalisierung erleichtern?
3. Welt- Gesundheitscoaching:
Ich begleite in meinen Coachings Unternehmen, die inklusive und präventive Gesundheitsstrategien entwickeln möchten, um die Gesundheit der Mitarbeitenden individuell zu wahren und zu fördern.
Auch hier sind Teams dabei, in denen Menschen arbeiten, die von chronischen Schmerzerkrankungen bis hin zu diversen Handicaps betroffen sind.
Was mir meine Welten täglich zeigen:
Inklusion und Prävention sind nicht immer riesige Dinge.
Ganz oft machen schon kleine Anpassungen, die leicht umzusetzen sind, den Unterschied.
Sei es in der Arbeitsumgebung oder durch das Schaffen eines Bewusstseins für gesundheitliche Herausforderungen.
Wir alle können Verständnis und Sicherheit bieten.
Vor allem können wir alle in den Austausch gehen.
Das kostet uns keinen Cent.
Hier sind 6 smarte Fragen, die Du bei Deinem nächsten Mitarbeitergespräch stellen kannst oder als Fragebogen von Deinen Mitarbeitenden ausfüllen lassen kannst:
- In welcher Umgebung hast Du Dich zuletzt wohl, sicher und unterstützt gefühlt?
- Was hat Dir dabei am meisten geholfen?
- Wie fühlst Du Dich, wenn Du am Arbeitsplatz Dein ganzes „Ich“ dabei hast? Gibt es Faktoren, die es Dir schwerer machen, ganz Du zu sein?
- Was ist für Dich im Arbeitskontext die größte mentale und physische Herausforderung?
- Gibt es bestimmte Auslöser oder Faktoren, die Deine Gesundheit oder Deine Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen?
- Die Supi Dupi Feen Frage: Wenn Du alle Wünsche frei hättest, was würdest Du Dir an Support für Deine mentale und physische Gesundheit am Arbeitsplatz wünschen?